Jeder von uns steht im Leben ständig vor Herausforderungen. Dabei fallen wir allzu gerne immer wieder in dieselben Problemlösungsmuster zurück. Wir gehen Aufgaben direkt an, mit der vertikalen Denkweise, die uns so vertraut ist. Diese Strategie haben wir in der Vergangenheit schon unzählige Male gewählt – aber sollte Herkömmliches nicht hinterfragt werden? Warum immer vertikal denken, wenn man Probleme auch lateral lösen kann?
Ich bin Probleme schon immer kreativ angegangen. Man muss offen sein und Fragen aus ungewöhnlichen Blickwinkeln betrachten, um die beste Lösung zu finden. Ich versuche oft, meine Arbeitsweise zu optimieren und bestimmte Prozesse und Verfahren effizienter zu gestalten. Das gilt auch für mein Privatleben. So viele manuelle Aufgaben, die wertvolle Zeit kosten, könnten durch Automatisierung rationalisiert und optimiert werden.
Ein Beispiel dafür ist mein Überwachungssystem zu Hause. In der Sprechanlage befindet sich eine Kamera, die rund um die Uhr verfolgt, was vor dem Haus passiert. Ich wollte informiert werden, sobald jemand den Weg zum Haus betritt – nicht erst, wenn die Klingel schellt. Dazu musste ich entweder den ganzen Tag Live-Bilder auf meinem Handy verfolgen – oder eine Alternative finden. Zur Automatisierung, so viel wusste ich, würde ich ein Skript mit einer speziellen Laufzeiteinstellung benötigen. Aber wie genau sollte das aussehen?
Da ich mich unlängst mit künstlicher Intelligenz befasst hatte, kam mir plötzlich ein Geistesblitz. Konnte ich nicht Objekterkennung für den Bereich vor meinem Haus nutzen, um über jedes erfasste Objekt, jede Person, benachrichtigt zu werden? Gesagt, getan. Ich bin nun wirklich kein Softwareentwickler, aber dank meiner Erfahrung mit Python, einer Programmiersprache, gelang es mir, eine rudimentäre Version zu erstellen – die tatsächlich funktionierte. Auf diese kreative Lösung war ich mächtig stolz. Als ich unserem COO und Mitbegründer Bram Verniest davon erzählte, dachte er ebenfalls lateral.
Käme ein ganz ähnliches Konzept nicht auch für CHILI publisher in Betracht? Anstatt einer Kamera zur Bewegungsmeldung könnten wir die Plattform so automatisieren, dass Bilder immer korrekt ausgerichtet werden und Motive im Rahmen bleiben. Eine brillante Idee! Das in mich gesetzte Vertrauen, sie zu verwirklichen, war motivierend – aber auch etwas beängstigend ... Als Ausgangspunkt nutzte ich die komplexe Programmierung aus meinem Heimüberwachungsprojekt.
Doch nun stand ich vor der nächsten Herausforderung: Wie konnte ich Bilder aus dem Editor analysieren und Objektkoordinaten zur Ausrichtung am Rahmen berechnen? Die neue Funktion sollte etwas ganz Besonderes werden. So entschied ich mich für ein Java-Skript, das die Bild-URL an einen Python-Server leitet. Ein paar clevere Berechnungen später gehen die Daten an das Java-Skript zurück – und schon ist die optimale Bildposition im Rahmen gefunden. Diese einzigartige, vollständig automatisierte Funktion bietet unseren Nutzern sofortigen Mehrwert – bei jedem einzelnen Bild.
„Was immer du tust, bewirke etwas damit“ – das ist die Devise von Kevin Goeminne, unserem CEO. Genau das tat auch ich, als ich meine kreative Lösung für ein häusliches Problem auf ein neues, anspruchsvolleres Umfeld übertrug. Die Lösung war weder geradlinig noch vertikal – warum auch? Manchmal muss man unkonventionelle Wege beschreiten, vielleicht sogar gegen den Strom schwimmen. Auch im Kollektiv ist dies die Einstellung, die am meisten bewirkt – zumal in zukunftsorientierten Unternehmen, die überkommene Denkmuster aufbrechen.
Damit sind Sie nicht allein. Auch unsere Marketingabteilung bat mich gebeten, noch etwas ins Detail zu gehen ...
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